- 3979 -

1319. Oktober 9. Olsnitz (Oels).

s. Dion. m.

Vor Boleslaw, Herzog von Schlesien und Herrn zu Oels, verkauft Hermann von Ronberg 6 Hufen und den Schulzen mit der halben Schultisei im Dorfe Schmarsow (Schmarse, Kr. Oels) an Boguss von Manow jure theutonico, quo ipse utebatur, quod dicitur jus feudale; ferner verspricht Hermann, die 6 Hufen und die halbe Scholtisei binnen Jahr und Tag nach dem Rechtsgebrauch des Landes, wie es Sitte ist, disbrigando warandare. Der Herzog bestätigt diesen Kauf mit Rath seiner Getreuen und verreicht dem genannten Boguss die 6 Hufen und die halbe Schultisei cum omni iure et dominio nostro ducali und frei von aller Dienstlast erblich zu Lehnsrecht, mit allen herzoglichen Rechten, wie die nur gedacht und beschrieben werden können, nämlich des Enthauptens, Hängens, Blendens. Beim Kauf weiterer Güter in diesem Dorfe oder sonst im Herzogthum soll Boguss für diese die gleichen Rechte geniessen. Ferner befreit der Herzog ihn und seine Nachfolger vom polnischen Gericht czud genannt (Zaude, vgl. darüber Tzschoppe und Stenzel, Urkundensammlung S. 79), vielmehr wird er, vom Herzog citirt, antworten im deutschen Gericht, welches genannt wird powednik (richtiger powedic, wie die gleiche Phrase in der Urk. von 1320 Febr. 2 lautet). Sterben die Söhne, erben die Töchter zu gleichem Recht.

Z.: Herr Boguss von Smolna (Schmollen, Kr. Oels), Albert Senkeri (richtiger Nenkeri), Nikolaus von Schiltperg, Moycho von Schmolna, Premczecho von Festenpergk, Konrad von Soclaw (Zucklau, Kr. Oels). Gegeben von Herrn Senker (Nenker), des Herzogs Kaplan und Hofprotonotar.


Aus dem Oelser Konfirmationsbuch aus der ersten Hälfte des 16. Jahrh. Bresl. Staatsarch. F. Oels III. 22. b, S. 155 f. abgedr. bei Haeusler, Urkundensammlung zur Gesch. des Fürstenthums Oels S. 153.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 18, 1898; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1316 - 1326. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.